Wir müssen reden! mit Geraldine Carrara – Der Frauen*stammtisch am 25.03.2020

„Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ ist eine der ältesten und gleichzeitig aktuellsten Forderungen der Frauenbewegung. Es kommt zwar heute so gut wie nicht mehr vor, dass der Arbeitslohn ganz allein deshalb reduziert wird, weil die Beschäftigte eine Frau ist. Trotzdem ist der Gender Pay Gap Realität. Einige konservativen Stimmen bemühen sich, die konstante deutsche Entgeltlücke von 21 Prozent auf bis zu vernachlässigenswerte 2 Prozent herunter zu „bereinigen“. Doch die ungleiche Verteilung von Sorgearbeit, die gängige diskriminierende Arbeitsbewertung, die u. a. zu einer Abwertung von frauentypischen Berufen führt sowie die Krise der sozialen Infrastruktur sind keine privaten Probleme, die auf individuelle Entscheidungen zurückgehen. Und auch wenn die Diskriminierungen beim Gehalt heute eher versteckt und mittelbar geschehen, kann beispielsweise ein Arbeitsrichter die Schlechterbezahlung einer Journalistin immer noch damit begründen, sie könne als Frau ja schwanger werden.
Deshalb braucht es mehr als die Folklore zum Equal Pay Day, an der sich inzwischen sogar die CDU beteiligt, ohne dabei rot zu werden. Was könnte ein echtes Entgeltgleichheitsgesetz bringen? Wie kann ein Verbandsklagerecht Frauen davor bewahren, ihre eigenen Arbeitgeber*innen verklagen zu müssen? Und: Wie können wir selbst zur Aufwertung unserer bezahlten und unbezahlten Arbeit beitragen und selbstbewusst für uns und andere einfordern, was seit über 100 Jahren eine Selbstverständlichkeit sein sollte?

Geraldine Carrara ist als Referentin für Gleichstellungspolitik in der Fraktion DIE LINKE im Bundestag tätig. Wir freuen uns auf einen informativen, aufrüttelnden und spannenden Frauen*stammtisch zum Thema „Geld, Care Arbeit und Gleichberechtigung“ mit ihr und euch.